Does it spark joy? – Wenn Marie Kondo dein Leben aufräumt.

Wir wollen uns Fülle kaufen, um uns gut zu fühlen für einen Moment. Oder etwas zu verdrängen. Um uns zu belohnen. Um unsere Liebe zu zeigen. Und aus purer Langeweile.
Wenn Marie Kondo dein Leben aufräumt.

Unser Start ins Jahr war geprägt von Aufräumen, Ausmisten und einem ersten Versuch in Minimalismus. Angesteckt von Aufräumen mit Marie Kondo und der Notwendigkeit eines vermietbaren Hauses, ging es unserem Haus voll Zeug an den Kragen.

Minimalismus – der ewige Vorsatz

Seit Jahren schon starte ich mit einem Vorsatz ins Neue Jahr: Ausmisten.
All unsere Umzüge der letzten zehn Jahre haben wir ohne vorherige Ausmistaktion gemacht. Da war nie Zeit und Energie da. Oder ________________________ (füge hier eine Ausrede deiner Wahl ein, ich kenne sie alle, habe sie alle schon benutzt).

Dieses Mal war es anders. Bedingt durch unsere Idee einer dreimonatigen Auszeit in Thailand und der Notwendigkeit, in dieser Zeit unser Haus zu vermieten, war das Ziel klar: Bis zum 10. Januar 2019 haben wir soweit ausgemistet und aufgeräumt, dass unser Haus vermietbar geworden ist. Wir hatten zwei Wochen Zeit und setzten alles in Bewegung, um unser Ziel zu erreichen.

Olga, deine Küche sieht jetzt aus wie bei Instagram.

Warum hat das all die Jahre zuvor nicht funktioniert?

Unser Haus ist voller Scheiß!
So und ähnlich habe ich es immer wieder ausgedrückt. Wir besitzen unendlich viele Dinge, von denen wir 1. nicht einmal wissen, dass sie da sind und die wir 2. gar nicht brauchen.

Immer wieder sichtete ich meine Bücher und verkaufte sie bei Momox. Später lösten wir die DVD-Sammlung auf (weil wir kein Gerät mehr hatten, auf dem wir sie hätten abspielen können – oder wollen). Dann trennten wir uns von den meisten unserer CDs. Aber so wirklich leer wurde es nicht bei uns. Geschweige denn minimalistisch.

Seit ich Mutter bin, mache ich immer wieder Ausmist- und Minimalismus-Challenges mit. Jeden Tag ein Teil, einen Monat lang jeden Tag ein Teil mehr, einen Monat lang nichts ausgeben (außer Essen und die laufenden Kosten, klar), Haushaltsbuch führen,… Minimalismus ist der neue Diätenwahnsinn. (Google es. Es ist so wahr!)

Das Kinderzimmer ist definitiv eine der größeren Herausforderungen.

Irgendwann traf ich auf Anne und ihre Flykondo Facebookgruppe. Sie verbindet den minimalistischen Ansatz von Marie Kondo mit dem der amerikanischen Flylady Marla Cilley, die die alltäglich anfallenden Haushaltspflichten in Zonen und Routinen einordnet.

Anne startet Ende des Monats Februar übrigens eine zehntägige Einführung in ihren Ansatz.

Mit neuer Motivation ging ich auch Anfang 2018 ans Werk. Allerdings musste ich irgendwann feststellen: Haushalt und Ausmisten gleichzeitig funktioniert für mich und für uns nicht. Ich schaffe entweder das eine oder das andere. Und meistens gewann über kurz oder lang doch das andere, nämlich der alltägliche Haushalt.

Es waren also mal wieder “nur” die obligatorische Momox-Kiste und eine Kiste für den Kinderkleiderbasar ausgezogen. Dafür wurden wir immer besser in dieser Sache mit den Zonen und Routinen. Es herrschte nicht mehr ständig dieses allgegenwärtige Chaos, das wir (und alle anderen) sonst von uns kannten.

Was nicht glücklich macht, kann weg

Immer wieder versuchte ich, unser Zeug nach diesem Grundsatz zu sortieren. Immer wieder scheiterte ich kläglich. Vielleicht macht es mich nicht jetzt glücklich. Aber es war doch so teuer, brauch ich später, war ein Geschenk. Ausreden. Immer wieder. Was nicht glücklich macht, kann weg zeigt nämlich nicht nur, dass wir uns mit Zeug umgeben haben, das uns gar nicht gefällt. Es zeigt uns auch, dass wir massenhaft konsumier(t)en, ohne uns Gedanken darüber zu machen. Viel hilft viel. Immer. Konsum zur Feier des Tages, als Gönnung, als Liebesbeweis und um Schmerz zu verbergen. Nächtliche Onlineshopping-Eskapaden und ein ausgewachsener Sammeltrieb.

Lieblingsausrede: Das brauch ich für die Schule.

Gleichzeitig, und das habe ich bei Frau Kondo gelernt, haben wir nie wirklich aussortiert. Es geschah immer häppchenweise – mal hier die Medikamentenschublade, mal dort ein Bücherregal, mal was aus dem Kinderzimmer, ein Rundumschlag im Schlafzimmer. Jedoch machten wir uns nie die Mühe, mal alle – A L L E – Klamotten auf einen Stapel zu werfen und uns tatsächlich mit diesem Stapel auseinanderzusetzen. Marie Kondo schlägt vor, sich bei jedem (JEDEM!) Kleidungsstück zu fragen, ob es einen glücklich macht. Does it spark joy? Und bei jedem Buch. Bei jedem Küchenutensil. Und schließlich auch bei Erinnerungsstücken. Macht es mich glücklich und welche Rolle spielt dieses Teil in meiner Zukunft?

Jedes Kleidungsstück in die Hand nehmen und in mich reinhören, ob es “zoom” macht und mich dafür zu bedanken und davon zu verabschieden, falls nicht – das habe ich noch nie gemacht. Als ich aber Ende Dezember vier Säcke voller Kleidung bei der Altkleidersammlung der evangelischen Dorfjugend rausstellte, fragte mein Mann dann schon, ob ich mir sicher sei oder einfach mal kurz in Trance verfallen sei. “Ich will das alles nicht mehr besitzen.”, war meine Antwort.

Richtig ausmisten, wie geht das?

Ich bin überzeugt davon, dass jeder seinen eigenen richtigen Weg hat und finden kann. Wie ich bereits beschrieben habe, habe ich selbst etliche von ihnen ausprobiert und bin mit Sicherheit noch nicht da angekommen, wo ich sein will. Immerhin hatte jede Methode auch einen Kleinerfolg gebracht, denn es sind ja Dinge wieder ausgezogen aus unserem Haus.

Does it spark joy? – Bei Vielem musste ich mir eingestehen: Nein!

Die KonMari-Methode schlägt vor, sich zunächst vier Bereiche vorzunehmen: Kleidung, Bücher, die Küche und Erinnerungsstücke. Dann nimmst du alles, was zum jeweiligen Bereich gehört, und machst einen großen Stapel. Wichtig: Du kümmerst dich nur um deine eigenen Sachen. Ausmisten für den Partner* ist nicht dein Zuständigkeit und du kannst sicherlich auch nicht für ihn beantworten, ob ein Gegenstand, ein Buch oder Kleidungsstück ihn glücklich macht. (Ja, ich weiß, das ist eine Herausforderung. Mir fällt es auch viel leichter, Entscheidungen für andere zu fällen.) Deinen Stapel, sagen wir mal Kleidung, vor dir, nimmst du jedes einzelne Stück in die Hand und fühlst hinein, ob es dir Freude bereitet. Falls ja, darf es bleiben. Wenn nicht, bedankst du dich bei diesem Kleidungsstück und überlegst dir, auf welchen neuen Stapel es kommt: verkaufen, verschenken/spenden, Müll.

Also:

  1. ein großer Stapel Klamotten
  2. jedes Kleidungsstück in die Hand nehmen
  3. dich fragen: “Does it spark joy? Macht es mich glücklich?
  4. Ja? – zurück in den Schrank damit
  5. Nein? – vier Optionen: verkaufen, verschenken, spenden, Müll
  6. erfreue dich an deiner (sehr wahrscheinlich) Capsule Wardrobe

FlyKondo Anne weiß: diese Methode passt oftmals nicht in den Alltag. Sie schlägt vor, ausmisten und Haushalt zu kombinieren. Den 27-Teile-Boogie zu tanzen, zum Beispiel. Die Haushaltspflichten sind Zonenpartys, der Wochenputz das Homeblessing (nach Flylady), insgesamt lebt das ganze Konzept von Freude. Und das war lange etwas, was ich beim Aufräumen und Putzen nun wirklich nicht verspürt hatte. Deswegen bin ich so gerne in ihrer Gruppe und nehme an der Challenge teil.

Habe ich meinen Weg gefunden?

Für mich ist es eine Mischung aus vielen Dingen, die mir dabei geholfen haben, meiner Vorstellung von Minimalismus näher zu kommen.

Die Leere ausfüllen – warum wir uns Fülle kaufen wollen

Ja, jetzt wird es ganz ehrlich. Wenn ich mir das Haus voll Zeug anschaue, dann sehe ich sehr viele Dinge, die nur eingezogen sind, um eine Leere zu füllen und nicht, weil ich oder wir sie brauchten. Weil ich oft jemand anderes sein wollte und mir haufenweise Klamotten kaufte, die nicht zu mir, sondern zu der Person in meinem Kopf passten. Gleichzeitig war da so eine Sehnsucht nach mehr, nach Echtsein, nach dem Wesentlichen.

Echt sein. Meine Sehnsucht. Mein Antrieb. Endlich ich!

Vieles in mir ist chaostisch, impulsiv, kreativ. Und genau das hat mein Äußeres gespiegelt. Gleichzeitig sehe ich, wie Ordnung und Routinen neue Kreativität, neuen Schaffensdrang erwecken.

Womit füllst du die Leere in dir?

Wir wollen uns Fülle kaufen, um uns gut zu fühlen für einen Moment. Oder etwas zu verdrängen. Um uns zu belohnen. Um unsere Liebe zu zeigen. Und aus purer Langeweile.

Wir dekorieren und machen (es) uns schön im Außen. Wir verdecken damit das Innere. Manchmal vergessen wir es sogar. Und hey, es ist insgesamt ja ganz einfach: Etwas Geld in die Hand nehmen, das Objekt der Begierde kaufen, zack, glücklich. Und für diesen einen Moment ist es das natürlich. Und diesen einen Moment kannst du natürlich auch beliebig oft wiederholen.

Nur, was bezweckst du damit eigentlich? Welchem Ich in deiner Zukunft möchtest du begegnen? Auf welche Vision in deinem Leben arbeitest du hin? Und womit erfüllst du deine nicht gehörten Bedürfnisse?

Womit füllst du deine Leere? Eine Frage, die ich mir oft gestellt habe in den vergangenen Jahren.

All diesen Fragen bin ich in den letzten Jahren oft begegnet. Ich habe meine Vision entwickelt und verstanden, dass mein kleines Inneres Kind weinte. Dass mein erwachsenes Ich leer war. Dass so Vieles einfach der Versuch war, mir Fülle zu erkaufen. Und alles scheiterte. Bis ich mich mit mir selbst auseinandersetzte. Durch den Schmerz ging. Mich immer wieder hinterfragte, meine Gedanken auf die Probe stellte, mich immer mehr, immer weiter entwickelte, immer mehr endlich ich wurde. Ich habe verstanden, dass Selbstliebe nicht Egoismus ist. Dass meine Bedürfnisse Raum und Zeit von mir erfordern, weil nur ich sie erfüllen kann. Und dass es mich erfüllt, all meine Erkenntnisse zu teilen. Mit anderen Müttern ins Gespräch zu kommen und auch dich in die Fülle zu führen. Dass Freude und Lebenslust auch in deinem Leben wieder Raum einnehmen.

Ich bin nicht Marie Kondo – ich räume dein Leben nicht auf

Du tust es. Ich bin lediglich Begleiterin auf deinem Weg, falls du dir Begleitung wünschst. Denn, was sich durch meine ‘Karriere’ – ob Minimalismus oder Persönlichkeitsentwicklung – wirklich zieht, ist Begleitung. Menschen, die mir zur Seite stehen, mich auf die blinden Flecken hinweisen, mich motivieren und mir den Rücken stärken.

Ich liebe es, Mütter wieder in ihre Kraft zu führen. Dich in deinen Stärken zu stärken, Blockaden ausfindig zu machen und sie zu bearbeiten.

Das sind meine Stärken. Freude, Motivation, Hinterfragen und hilfreiche Methoden für dein aufgeräumtes Innenleben. Und hier gibt’s neue Termine für Kennenlerngespräche: Termin buchen und bewerben. Ich freu mich auf dich.


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