10 Gedanken, die sich (nicht nur) Imposter machen

Wenn auch deine Wände vor Zertifikaten nur so strotzen, du dich aber nach wie vor versteckst - dann ist das hier für dich.
Impostor Imposter Syndrom

Oder: Bin ich überhaupt einE ImposterIn?

Letzte Woche fragte die wundervolle Yvonne auf Facebook:
Macht sich ein echter Imposter eigentlich Gedanken darüber, ob er ein Imposter ist oder nicht?
Falls nicht: würde das heissen, dass wenn ich mich sorge, ob ich ein Imposter bin, dass ich eben keiner bin, weil ich mir das überlege?
Fragen über Fragen.

Meine Antwort:
Ein Imposter macht sich 100%ig Gedanken, ob er/sie eineR ist.
Weil, vielleicht ist’s ja doch nicht so schlimm? Vielleicht bin ich ja wirklich wirklich einfach nur unfähig und nicht gut genug und sollte mal… ich meine – ich bin ja jetzt keine Emma Watson, der der Erfolg halt einfach recht gibt. Ja. Das ist es. Wahrscheinlich bin ich einfach unfähig und habe gar kein Imposter-Syndrom.
Das und andere Mindfucks – jetzt hier. Zum Schmunzeln, zum Nachdenken, zum Umdenken.

Bin ich denn einE richtigeR ImposterIn?

Hi! Ich bin Olga. Ich habe einen Hochschulabschluss, Montessori-Diplom, bin zertifizierte Kinder- und Jugendcoach, AMR-Coach, Begleiterin für The Work, Hypnotiseurin, CEO eines Unternehmens, bin seit 2002 immer in irgendeiner Fort- und Weiterbildung und manchmal – ja, manchmal denke ich, ich sei noch nicht soweit. Bräuchte noch ein Zertifikat, noch eine Weiterbildung, eine weitere Ausbildung, etwas, das wirklich wirklich zeigt, dass ich was drauf habe.

Wenn auch deine Wände vor Zertifikaten nur so strotzen, du dich aber nach wie vor versteckst – dann ist das hier für dich.

10 Gedanken, die sich ein richtiger Imposter macht

  1. Was, wenn die anderen es bemerken?
    “Alles schön und gut. Ich hab da was gelernt, ich habe eine Aufgabe erledigt, ein Projekt eingereicht, an etwas richtig lange gearbeitet, bis sich eine Abgabe nicht mehr aufschieben ließ und habe es zur Prüfung herausgegeben. Zwei Dinge können jetzt geschehen: Entweder, es ist ok oder ich muss nachbessern oder ich werde sofort gefeuert. – Oh, es war sehr gut und sie sind begeistert vom Ergebnis und ich bekomme das nächste Projekt auch, das irgendwie sogar besser ist und angesehener…? – Aber was, wenn alle merken, dass das alles nur Zufall war und ich eigentlich nicht soooo viel drauf habe?”
  2. Das? Ach, das. Das war nichts Besonderes.
    “Jaaaaa, sicherlich hab ich da was zusammengebracht, das sich irgendwie sehen lassen kann. War ja aber auch nichts Besonderes. Ich mein, das hab ich quasi so zusammengetragen aus Gedanken anderer, die ich mal so aufgeschnappt hatte und das hätte ja wirklich jedeR so abliefern können, ist ja jetzt nicht meinem Kopf entsprungen, nichts Neues oder so. Hab ich halt so gemacht. Hättest du ja auch mal eben schnell hinbekommen.”
  3. Mega, ich? Ja. Äh. Danke.
    “Wenn andere probieren, einfach nett zu sein und deine Arbeit loben. Hmmm. Bestimmt auch mit Hintergedanken, damit ich ja schön bei der Stange bleibe. Lächeln und winken, lächeln und winken. Die versuchen ja einfach nur freundlich zu sein und das ist ja auch schließlich ihr Job und du solltest dir nichts drauf einbilden. Ich meine, nur nicht zu viel drauf einbilden. Alles gut. Alles normal. Ich bin nichts Besonderes.”
  4. Ich bin noch nicht soweit.
    “Also: natürlich habe ich eine abgeschlossene Ausbildung, ein Studium, x Zertifikate und unendlich viel Erfahrung. Aber. Ich? Ich bin noch nicht soweit. Also. NOCH nicht. Das kommt vielleicht irgendwann. Aber jetzt? Jetzt noch nicht. …. Das? Ja, das ist von mir. – Das auch, ja. Und das. Ja, neeeee. Das sind ja alte Arbeiten. Neeee, das ist ja jetzt nichts Aktuelles. Neeee, die zeigen doch nicht den aktuellen Stand, ich könnte mich ja verschlechtert haben. Und hier, siehst du das? Die Strichführung? Das ist doch nix. Ne ne. Ich? Ich bin noch nicht soweit.”
  5. Ne, passt schon. Bekomme ich hin.
    “Also, mir Hilfe anbieten, tzzz. Das sollte ich doch alleine schaffen. Ganz ehrlich. Könnten mir auch mehr zutrauen. Aber hey, ich zeig’s ihnen schon. Mich fragen, ob ich das alleine machen will, also echt. Ich hab bisher immer alles alleine gemacht. Das hier, das sollte ich doch auch hinbekommen. Also ehrlich. MIR einen Helfer an die Seite stellen, ich glaub, es hackt. Wie oft muss ich denn noch beweisen, dass ich das schon alleine kann!”
  6. Das hier? Ne, das ist noch nicht fertig.
    “Also, fertig wäre es ja, aber ich hab noch zwei Tage Zeit und perfekt – das ist noch sehr weit weg von perfekt. Und ich weiß schließlich sehr genau wie perfekt geht in diesem Bereich. Ich habe perfekt schließlich erfunden. Und darunter mache ich auch nichts. Hallo? Könnte ja negatives Feedback kommen. Oder unangenehme Rückfragen. Ne. Ist noch nicht fertig. Braucht meine Aufmerksamkeit und noch ein paar Überstunden.”
  7. Fehler sind keine Option.
    “Alles schön und gut. Aber dieses dämliche Sprichwort von wegen, aus meinen Fehlern habe ich immer am meisten gelernt – no way. Klar sind Fehler wichtig. Aber halt nur nicht für mich. Ne ne. Ich mach lieber einfach keine. Ich lerne und übe alles einfach vorher, so dass schlicht und ergreifend nichts passieren kann. Ich meine, wofür hab ich denn so viele Qualifikationen? Dafür, dass ich jetzt in aller Öffentlichkeit anfange, Fehler zu machen und mich zu blamieren, mich in Grund und Boden zu schämen und wochenlang nicht schlafen zu können? Nö. Lieber einfach keine Fehler machen. Sind. Keine. Option.”
  8. Da haben Sie sich bestimmt verguckt.
    “Die Wahl soll auf mich gefallen sein. Dass ich nicht lache. Lief das im Losverfahren oder hat sich jemand verguckt oder was bitte ist da denn passiert? Ich kann nicht gemeint sein. Am besten geeignet? Die passenden Ergebnisse? Ich glaube nicht. Also, ich kann’s schon machen jetzt. Aber dass wirklich ich gemeint bin, das bezweifle ich jetzt mal ganz vorsichtig.”
  9. Ja, passt schon. War Zufall.
    “Sicher hab ich in den letzten 12 Jahren an dem Thema gearbeitet, geforscht und mich ständig weitergebildet. Aber dass das Ergebnis jetzt herausragend gewesen sein soll? War eh Zufall. Hab’s auf den letzten Drücker gemacht und noch nichtmal durchgelesen am Ende. War halt wie es war und hätte sicher noch mehr und besser sein können. Dass das jetzt plötzlich so gut gewesen sein soll… Ich weiß ja nicht. Zufall. Hatte halt nen guten Tag.”
  10. Wird schon schief gehen.
    “Könnte auch gut gehen. Aber das sag ich jetzt mal nicht zu laut. Weil, dann werde ich noch drauf festgenagelt und dann? Ne ne. Wird schon schief gehen. Nur nicht zu hohe Erwartungen schüren. Vielleicht bereite ich mich auch nicht ganz perfekt vor und dann passt das schon. So halb. Also, bestimmt.”


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Stop it! Wege, um deinem Gedankenkarussel zu entkommen

  • Nimm wahr.
    All das sind Gedanken, die kommen dürfen. Und auch wieder gehen.
  • Akzeptiere deine Gedanken.
    Sie wegzuschieben bringt ja eh nichts. Nimm sie also wahr und akzeptiere, dass du manchmal (!) solche Gedanken über dich und deine Errungenschaften hast.
  • Unterscheide zwischen Gedanke/Gefühl und Tatsache
    Unsere Gedanken sind sehr gut darin, uns davon zu überzeugen, dass etwas ein Fakt ist. Sind oft aber nur Gedanken oder Gefühle.
  • Sprich darüber.
    Du wirst merken, dass allein durch das Wortefinden für deine Gedanken und Gefühle etwas lösen wird. Und vielleicht kannst du über dich selbst ein wenig schmunzeln. Vielleicht.
  • Fokus auf deine Erfolge
    Schreibe dir täglich auf, was du erreicht hast. Mindestens fünf Punkte. Gerne auch 30. So beweist du deinem Gehirn (schwarz auf weiß und in einem Buch – und was in einem Buch steht, muss wahr sein!), dass du ziemlich großartig bist. Punkt.
  • Übe, deine Programme zu überschreiben
    Schritt für Schritt. Arbeite mit The Work, zum Beispiel. Oder mit Affirmationen. Was auch immer dir hilft: Do it! Du bist es wert!
  • Geh nicht (mehr) allein!
    Du bist es wert, dir Hilfe an die Seite zu holen. Geh den Weg nicht allein. Es ist möglich, deine Strategien und Programmierungen zu verändern. Lass dich in deinem Prozess begleiten.
  • Übe, Fehler zu machen
    Ich mein das so. Übe dich darin, mach absichtlich Fehler oder Aufgaben nur halb. So lernt dein Gehirn, dass Fehler nicht tödlich sind und deine Resilienzen Fehlern gegenüber werden erhöht.
  • Nimm Komplimente an
    Verdammt nochmal! Ja! Du! Du bist gemeint! Saug das doch in dich auf, wenn jemand dich gut findet, deine Arbeit lobt und dir erzählt, wie sehr er/sie sich freut, dich zu sehen. Lass das doch runtergehen wie Butter. Was soll das denn? Keine falsche Bescheidenheit. Du bist geil. Ende der Geschichte.
  • Visualisiere Erfolge
    Lass dich in einem inneren Film doch mal dort hin bringen, wo du richtig richtig erfolgreich bist. Und übe, dieses Gefühl auszuhalten. Übe, dieses Gefühl zu halten. Erfreue dich an dir selbst und deinem Erfolg. Ja, du kannst das.
  • Sei freundlich mit dir
    Ganz ehrlich. Du musst die Liste nicht abarbeiten. Mach doch einen Schritt nach dem anderen. Und: zwei Schritte vor und drei zurück ist völlig normal. Falls du dich vergleichen willst: Bitte tue das mit einer Version von dir selbst. Der von gestern, von letztem Jahr, von vor 10 Jahren. Weißte Bescheid!

Call your Minfucks by name

Ich bin ehrlich: Die Imposterin in mir meldet sich ja regelmäßig. Sie will mir manchmal auch erzählen, dass das, was ich geschafft habe nur Zufall sei und dass meine Ideen, Träume und Visionen ganz nett seien, aber doch ein bisschen zu groß für mich.

Manchmal habe ich einen Gedankenblitz und denke: AH! Wow, ja! Das sollte ich wirklich unbedingt umsetzen. SOFORT!
Dann setze ich mich hin und fange an zu kreieren und produzieren und dann kommt diese Stimme aus dem Off: Bist du dir ganz sicher? Ich glaube nicht, dass wir das tun sollten. Ist vielleicht ein bisschen zu gewagt. Und was, wenn xy davon erfährt!! Olga! Bist du des Wahnsinns! 

Wenn ich da alleine in meinem stillen Kämmerchen sitze, da kann es schonmal passieren, dass Geistesblitze, Impulse und Ideen nie in die Umsetzung kommen. Dass ich dir eben nicht schreibe von dem, was mir durch den Kopf geht, weil der Kopf wiederum eine ganze Latte von Gründen findet, warum ich das bitte bitte lieber nicht tun sollte.

Ich sage dir, das ist einer der wichtigsten Gründe, meinen Weg nicht alleine zu gehen: Meine innere Imposterin würde mich bis heute davon abhalten, Menschen in ihr Potential zu bringen. Weil ich vielleicht noch nicht genug Wissen, Können oder Erfahrung mitbringen könnte. Oder irgendein anderer “ganz elementarer” Grund, um mich nicht zu zeigen. 

Ich freue mich, wenn du deine Gedankenkarusselle in die Kommentare schreibst. Imposter Mindfucks mögen es nämlich nicht, erkannt und benannt zu werden. Und das kann durchaus ein Gamechanger für dich sein, um dein Potential schon heute aktiver ausleben zu können. Probier’s mal aus!

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Hier geht’s entlang.


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4 Kommentare

  • Olga, I love it!!!! 😍
    Wie genial ist das denn? Total auf den Punkt und für alle ImposterInnen ein Must-Read.
    Yep, ich gebs zu. Ich fühlte mich mehr als einmal ertappt 🙈🤣

    Antworten
    • Alles Gedanken, die ich mir bereits mehr als einmal gemacht habe. Danke für deine Inspiration!

      Antworten
  • Faszinierend, was die Macht der Gedanken in unserem Kopf – und damit in unserem Leben- auslösen kann. Großartiger Artikel.

    Antworten

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