Bedürfnisse leben, das brauchen wir nicht nur beim Thema Elternschaft und in “unserer Freizeit” – bedürfnisorientiert, das muss auch beim Thema Arbeit möglich sein.
Das hat sich meine liebe Freundin Lena auf die Fahnen geschrieben und ich unterstütze sie von Herzen. Denn sie ist “ein bisschen mit dran schuld”, dass ich heute hier bin und nicht an einer süßen kleinen Schule in Esslingen. Und mit hier meine ich nicht Stuttgart. Mit hier meine ich: In diesem Internet. So als Coach. Und präsent. Mit Video und so.
Neu arbeiten. Anders arbeiten.
Hat sich bei dir beim Thema Arbeiten etwas verändert, seit du Kinder hast? Hat sich etwas verändert im letzten Jahr?
Bei mir war das ja eine Menge. Ich konnte definitiv nicht dort anknüpfen, wo ich “immer hinwollte”. Mein Traum vom Lehrerdasein wurde zum absoluten Albtraum und ich musste mich komplett neu orientieren. Nicht nur, was die Arbeitsstelle betrifft, meine ganze Einstellung hatte sich um 180 Grad gewandelt.
Lange dachte ich, ich müsste meine veränderten Prioritäten im Ehrenamt “ausleben” (bis das Ehrenamt mich ausgelaugt hatte…). Heute verbinde ich meine Talente, meine Hobbys und meine Expertise in meiner Arbeit. Die “sogar” Spaß macht.
Glaubenssätze über Arbeit.
Einer meiner Glaubenssätze war: Arbeit muss hart sein, sonst ist es keine richtige Arbeit.
Oder auch: Ich muss den schweren Weg gehen. Wenn es Spaß macht, ist es nur ein Hobby.
Ich darf für Dinge, die ich kann und die mir Freude bereiten, kein Geld verlangen.
Ich muss allen helfen…
Gleichzeitig spürte ich, ich möchte mit meiner Message rausgehen und Menschen helfen. Da war so ein Drängen in mir, das immer unaufhaltbarer wurde. Und immer mehr die Entscheidung: Ok, das machst du jetzt. Das ist der richtige Weg. Ich habe bei Speechless darüber gesprochen: Meine Speech 2019.
Ich habe mir viel Zeit dafür genommen, um meine erlernten Coaching-Methoden auch online anwendbar zu machen. Mit vielen TestklientInnen (danke an meine Familie) geübt und geschaut, was sich gut realisieren ließe. Und feststellen dürfen: Alles ist möglich!
Viele meiner Glaubenssätze haben mich gehindert darin, meine Arbeit der letzten 5 Jahre auch wirklich wertzuschätzen. Und ja, oft war es auch meine Umgebung, die ungläubig den Kopf geschüttelt hat. Ich hätte mein Studium “weggeschmissen”, mein Talent vergeudet, alle Chancen vertan (dabei war es nur der eine Weg, den ich nicht ging: Der der Beamtin).
Heute weiß ich: Das war mein Weg und es ist ok so. Denn ich durfte diese Glaubenssätze auflösen und so sehr an dieser Aufgabe wachsen. Allerdings würde ich heute nicht hier stehen, wären da nicht Menschen in meinem Rücken gewesen, die an mich geglaubt haben und immer noch an mich glauben. Die verstehen, was ich da mache und mich in alledem unterstützen. Eine von ihnen ist Lena, die Mütter auf ihrem Weg zum und im Onlinebusiness begleitet.
Selbstbestimmung hört nicht an der Pforte zur Arbeit auf!
Was sich auch als wichtig für mich auf meinem Weg herausgestellt hat: Selbstbestimmung und Arbeit hängen für mich ganz eng zusammen. Ich erinnere mich noch so gut an das Gefühl, das ich im Referendariat hatte, wo ich mich nicht nur unter ständiger Kontrolle befunden hatte, sondern mich tatsächlich auch absolut fremdbestimmt gefühlt hatte. Freiheit und Wachstum sind zwei meiner wichtigsten Werte. Werte, die ich meinen Schülern so gerne weitergegeben hätte. Werte, die ich nicht weitergeben konnte, weil weder das eine noch das andere erwünscht war – besonders nicht von mir als Lehrkraft.
Für mich gab es keinen anderen Weg als raus aus dieser Enge des Referendariats und hinein ins freie Lernen. Ich habe förmlich alles aufgesaugt, was damit zu tun hatte, machte mein Montessori-Diplom und war endlich wieder glücklich in meinem Job. Für eine Zeit war das genau das Richtige.
Fliegen lernen. Start in die Selbständigkeit.
Mein Start in die Selbständigkeit hatte etwas vom Fliegenlernen. Mein Arbeiten bekam so viel mehr Leichtigkeit und Freude dadurch, dass ich eine tiefere Message und einen größeren Plan dahinter sah. Ich war so fokussiert und zufrieden. Dabei verging die Leichtigkeit überhaupt nicht, wenn meine Tochter dabei saß und spielte oder ich zwischendurch die Jungs abholen musste von Kindergarten und Schule. Das also war bedürfnisorientiertes Arbeiten!
Das Wachstum, die Aufgabe mit Sinn, all die neuen Möglichkeiten beflügelten mich ungemein. So zu arbeiten, wie es für mich in meinen Tagesablauf passt und für uns als Familie passend ist, war sowas wie eine Offenbarung. Ich durfte so sehr aufblühen.
Mit ersten KlientInnen online zu arbeiten, war einfach nur wundervoll! Mit ihnen all diese Schritte zu gehen, auch das hatte mich beflügelt. Und heute, fast fünf Jahre später, da kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Hier zu sein, das zu tun, was ich tue – das erfüllt mich unglaublich.
Was mich morgens aufstehen lässt.
Was mich morgens aufstehen und arbeiten lässt?
Ehrlich gesagt, halte ich mich selbst ja für ziemlich verrückt – online arbeiten! Coaching. Transformation. Potentialentfaltung. Ich?!
Und manchmal, wenn ich mich innerhalb meiner Bubble bewege, da kommt schon auch der Gedanke hoch: Nicht noch so eine!
Und doch bin ich überzeugt, dass ich anders bin. Weil ich eben ich bin. Ich bin die Coach, mit der du zurück zu dir selbst gehst. Die Coach, mit der du deine Glaubenssätze transformierst. Die Zwiebelschichten abziehst. Und wächst. Die Coach, die dich begleitet und deine Stärken stärkt. Der mit dir durch den Tunnel geht, bis das Licht sichtbar wird.
Ich bin die, die mitweint und die, die eine Party mit dir veranstaltet.
Und WARUM?
Weil ich es absolut liebe, ein Teil deiner Transformation zu sein. Und weil ich selbst genau dort war.
Gefangen in eigenen Ansprüchen und Erwartungen von Außen, gefangen im ständigen Jammern.
Und ich durfte transformieren und Fülle, Freude, Lebenslust in mein Leben einladen.
Habe dieses Gefühl von #mehryeah verinnerlicht.
Und ich kann es nicht für mich behalten. Es geht einfach nicht, das muss raus, das muss fliegen und wiederum Flügel verleihen.
Deswegen stehe ich morgens auf, zeige mich, schreibe mittags noch und verlasse alle meine Komfortzonen.
Deswegen mach ich Videos und Kurse, Workshops, bilde mich ständig weiter und stelle mich auf Bühnen.
Weil ich an dich glaube. Weil du ein wundervoller Mensch bist.
Weil du bist.
Und weil ich weiß, dass ich Vorbild bin und Inspiration und ein Puzzlestück auf dem Weg so vieler.
Warum ich nicht an die Work-Life-Balance glaube.
So oft wird uns suggeriert, es bräuchte die Work-Life-Balance, um ausgeglichen und in Balance zu sein. Da schwingt für mich sehr viel mit von diesem alten Spruch: “Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!”
Wenn wir mal genauer hinsehen, werden wir feststellen müssen: Es gilt keine Work-Life-Balance zu erreichen. Denn arbeiten ist auch leben! Meiner Meinung nach ist dieser Glaubenssatz geradezu gefährlich – zu denken, es bräuchte eine Balance zwischen arbeiten und leben. Während du arbeitest, lebst du! Und diese Lebenszeit für etwas einzusetzen, was dich unzufrieden, unglücklich und vielleicht sogar krank macht, in dem Glauben, es bräuchte da einfach nur ein Gegengewicht, das groß genug ist, um Balance zu erschaffen, das ist fatal!
Deswegen sehe ich eine Aufgabe, die mich erfüllt und glücklich macht, als so wichtig an. Arbeiten ist leben und darf sich auch wie ein solches anfühlen – nicht nur in den Pausen.
Wie erfüllend ist deine Arbeit? Was brauchst du, um dich auch während der Arbeit beflügelt zu fühlen und voll aufzublühen? Welche Arbeitsumgebung, welche Menschen, welchen Sinn braucht deine Arbeit, um sich wie Leben anzufühlen?
Falls du gerade in diesem luftleeren Raum von: Wie soll’s weitergehen, was will ich eigentlich machen? steckst, kann ich dich an Lena und ihr Workshopevent weiterleiten – sie ist meine Go-to-Person, wenn es darum geht, in Deutschland als Mutter in die Onlinearbeit einzusteigen (und nach dem Start weiterzugehen…). Und sie sagt: Choose your Business Style! Dafür steht sie einfach mit Haut und Haar. Weil es eben nicht nur den einen Weg gibt. Es gibt deinen.
Dass ich meine Arbeitsumgebung noch passender, sinnvoller, erfüllender gestalten könnte, das war mir nie so wirklich klar. Und jetzt, wo ich mittendrin stecke, ist es einfach nur WOW! Und auch das habe ich Lena zu verdanken!
4 Kommentare
Liebe Olga!
Danke für diesen Text!
Oh man, ich finde mich so darin wieder.
In den letzten Jahren habe ich extrem viel über mich gelernt. Mich extrem viel weiter entwickelt. (Und ein unglaublich wichtiger Schritt warst du in deinen “Anfangszeiten” 😊.)
Und trotzdem stehe ich am vielen Punkten noch am gleichen Punkt wie vor 5 Jahren: Ich suche nach einem Ausgleich zu Elternschaft und Arbeit. Ich suche in Freizeit und Ehrenamt meine Erfüllung, um Kraft für Familie und Arbeit zu haben. Und während ich gerade deinen Text gelesen habe, kam immer wieder der Gedanke hoch “Was für ein Scheiß ist das eigentlich?”
In diesem letzten Jahr, ist so vieles -fast alles- weggebrochen, was ich “für mich” gemacht habe. Die Dinge, die mir gut tun, bei denen ich meine Gaben ausleben darf, die gibt es nicht mehr. Und ich merke gerade so ein riesengroßes Drängen, irgendetwas zu ändern. Und diesmal nicht nur in meinem Inneren. Sondern tatsächlich auch im Außen.
Herzliche Grüße,
Judith
(Ich weiß immer gar nicht, ob du dich noch so richtig an mich erinnerst…)
Wow, danke fürs Teilen, liebe Judith!
Und natürlich erinnere ich mich <3
Ich bin so gespannt auf deinen Weg und die Schritte, die nun kommen!
Toller Beitrag, liebe Olga! Ich finde, das mit der Work-Life-Balance ist wirklich ein schwieriges Thema. Auf der einen Seite stimme ich dir voll zu: Arbeiten ist Leben! Und es kann nicht sein, dass diese vielen vielen Stunden, die wir mit der Arbeit verbringen (was ja ein Großteil unserer Lebenszeit ist) einen unglücklich machen und als harte Zeit angesehen werden, die man nur abarbeitet. Dafür ist unsere wertvolle Lebenszeit einfach viel zu schade. Auf der anderen Seite bin ich der Meinung, dass es einfach nicht möglich sein kann, dass jeder seinen absoluten “Traumjob” ausüben kann, der sich nicht nach Arbeit anfühlt weil es so viel Spaß macht. Ich glaube dieses Privileg haben nur wenige Menschen. Leider!
Daher ist das wirklich ein schwieriges Thema meiner Meinung nach. Und ich würde mich riesig freuen, wenn es natürlich für mehr Leute möglich wäre, dass keine richtige Work-Life-Balance mehr nötig ist, so wie du es beschrieben hast. Das wäre perfekt! 🙂
Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, dass in Island schon eine Vier-Tage-Woche eingeführt wurde, um die Work-Life-Balance zu verbessern und dadurch auch die Arbeitsmotivation zu steigern (https://www.ifb.de/news/vier-tage-woche-weniger-arbeiten-fuer-das-gleiche-geld/5088 ). Fände ich nicht schlecht muss ich sagen. Insbesondere auch für die vielen Alleinerziehenden. Was hältst du davon?
Liebe Grüße,
Isabella 🙂
Danke für deinen wertvollen Kommentar, liebe Isabella.
Ich kann nicht sagen, ob/was bei diesem Thema “für alle” ist. Ich sehe nur das: Für MICH funktioniert es in diesem aktuellen Leben(sabschnitt?) so, dass meine Arbeit mich erfüllen muss, da ich sonst daran zerbreche. Ich war z.B. unfassbar erfüllt an der freien Schule, an der ich war. Und heute bis ich unfassbar erfüllt mit meiner Selbständigkeit und den genialen Kooperationen, die um mich sind.
Das Thema Alleinerziehende ist in meinen Augen sehr politisch. Ich bemerke die Benachteiligung Alleinerziehender, wo ich nur hinsehe. Und ja, ich bin überzeugt davon, dass allein Erziehende sich ein Business aufbauen können, einen Traumjob finden können und all das. Manchmal bleibt halt die Frage: Wie sind dafür die Kapazitäten? Ist dafür Raum? Ist Begeisterung überhaupt noch möglich? Und da gibt es wie überall diese und jene. Ganz wertfrei gemeint. Denn es ist ja alles eben das, was gerade ist. Und wenn es deine Situation ist und du fein mit ihr bist, dann passt das doch. Wenn du was verändern willst, dann kommt die Kraft, die Energie, die Kapazitäten und die Mittel dafür auch irgendwo her (meine Erfahrung).
Und ja, 4-Tage-Woche! Was für ein geniales Konzept. Oder auch der 6h-Tag (Norwegen?).
Wie lebst und arbeitest du?