Die fünf inneren Antreiber und die Glaubenssätze, die hinter ihnen verborgen sind, können Kraftquelle und Stressor gleichermaßen sein. Deinen dominanten inneren Antreiber kennenzulernen und ihm bei Bedarf einen inneren Erlauber entgegenzusetzen, nimmt den Druck und kann deinen Alltag erleichtern.
Weniger Stress, weniger Anstrengung, gute Nerven, gute Laune, immer ein Lächeln auf den Lippen – endlich geschafft! Nicht. Als Mensch sehe ich mich täglich mit meinen Begrenzungen, meinen Erwartungen und meiner inneren Perfektionistin konfrontiert. Und jeden Tag scheitere ich an diesem perfekten, idyllischen Bild vor Augen.
Für mich ist es wichtig geworden, meine inneren Antreiber zu kennen und zu enttarnen. Ihnen einen Erlauber entgegenzusetzen und jeden Tag mit einer Erlaubnis an mich selbst zu starten.
Den inneren Antreiber kennen
Wir alle sind tagtäglich konfrontiert mit inneren Stimmen, die uns antreiben, uns hetzen, Stress bereiten. Deine inneren Antreiber zu sehen, zu kennen, sie bewusst wahrzunehmen und ihnen immer wieder auf’s Neue einen Erlauber entgegenzusetzen, ist ein erster Schritt raus aus dem Stress und rein in Selbstverantwortung, Selbstfürsorge und Leichtigkeit.
Ja, dein Antreiber hat auch positive Seiten. Er kann auch Kräfte mobilisieren und dafür sorgen, dass du deine Aufgaben erledigst. Aber natürlich werden diese Antreiber besonders in Belastungs- und Stresssituationen aktiv und bringen unsere Muster, Mechanismen und Gewohnheiten hervor. Manchmal macht dein innerer Antreiber den Autopiloten an. Und hier gilt es, ihn zu erkennen und bei Bedarf abzuschalten.
In der Transaktionsanalyse werden fünf Antreiber genannt:
Sei perfekt!
Beeil dich!
Streng dich an!
Mach es allen recht!
Sei stark!
Du kannst hier testen, welcher innere Antreiber bei dir am stärksten ausgeprägt ist: Test.
Möglicherweise weißt du auch ganz ohne einen Test, welcher es bei dir ist. Diesen Antreiber gut zu kennen, seine Stärken, aber auch seine Ängste und Mechanismen zu enttarnen, kann uns dabei helfen, den Alltag mit weniger Druck und mehr Leichtigkeit zu meistern.
Die fünf inneren Antreiber-Typen
1. Sei perfekt!
Der Perfektionist hat das Bedürfnis, alles vollkommen zu machen. Es ist ihm wichtig, gründlich und fehlerfrei zu arbeiten. Seine Stärken sind Genauigkeit und Gründlichkeit, jedoch trägt er auch viele Glaubenssätze in sich:
Mach bloß keine Fehler!
Ich bin noch nicht gut genug!
Ich muss noch besser werden!
Diese aufzulösen und kleine Schritte heraus aus dem Anspruch an Perfektion zu machen, sind die Aufgaben des Perfektionisten. Seine Glaubenssätze lähmen ihn und sorgen dafür, dass zu erledigende Arbeiten entweder (lange) nicht fertig werden oder gar nicht erst gestartet werden (aus Angst vor dem eigenen Anspruch), dass permanente Selbstzweifel an ihm nagen oder er sich nicht traut, seine Projekterfolge zu teilen (denn es könnte noch ein kleiner Fehler versteckt sein).
2. Beeil dich!
Der Vorantreibende hat das Bedürfnis, alles schnell und möglichst viel gleichzeitig zu erledigen. Er ist ein innerlicher Hektiker, der in möglichst hohem Tempo zum Ziel kommen will. Seine Stärken sind Zielgerichtetheit und Entscheidungsfreude, seine Glaubenssätze:
Mach schnell!
Sei immer auf Trab!
Ich darf keine Zeit verschwenden!
Das Auflösen dieser Glaubenssätze kann ihm dabei helfen, wieder Pausen in sein Tun zu integrieren und in einen gesunden Rhythmus von Anspannung und Entspannung zu kommen. Die lähmenden Aspekte seiner Glaubenssätze sind Erschöpfung vom permanenten Multitasking, Ungeduld, Aufgeregtsein und das ständige Gefühl, etwas Wichtiges zu verpassen.
3. Streng dich an!
Der Überforderer möchte alle seine Aufgaben beständig verfolgen und niemals aufgeben. Mühe und viel Arbeit sind ihm wichtig, jedoch steht er ständig unter Leistungsdruck. Die Stärken sind Pflichtbewusstsein, Gründlichkeit, Ausdauer und Einsatz. Die Glaubenssätze seines inneren Antreibers sind:
Erfolge muss man sich hart erarbeiten.
Nur Schweres ist wertvoll.
Ich muss es schaffen!
Ich schaffe es auch ohne fremde Hilfe!
Diese Glaubenssätze aufzulösen bringt Leichtigkeit und Entspannung in den Alltag, der Überforderer lernt, dass seine Arbeit auch Freude machen darf und trotzdem wertvoll ist. Denn dieser Antreiber sorgt dafür, dass die ständige Sorge “Ich schaffe es nicht!” dich begleitet und du alles durch besonders viel Anstrengung erreichen willst.
4. Mach es allen recht!
Dem Harmoniker ist es wichtig, von allen gemocht und wertgeschätzt zu werden. Seine Freundlichkeit und sein Mitgefühl zeichnen ihn aus. Er fühlt sich verantwortlich für das Wohlbefinden seiner Mitmenschen und stellt seine eigenen Bedürfnisse hinten an. Eine besondere Fähigkeit des Sei-gefällig-Menschen ist seine soziale Wahrnehmung. Er kann sehr feinfühlig für Gruppenprozesse, soziale Stimmungen und Reaktionen sein. Seine Glaubenssätze sind:
Ich darf nicht Nein sagen.
Akzeptiert zu werden ist wichtiger als meine Interessen durchzusetzen.
Sei liebenswürdig!
Bloß kein Streit!
Sei gefällig!
Diese Glaubenssätze aufzulösen, kann dem Harmoniker helfen, wieder herauszufinden, was ihm selbst wichtig ist, welche Werte und Bedürfnisse er selbst hat und wie er für sich selbst sorgen kann. So kann er auch in echten Kontakt mit seinen Mitmenschen treten, Konturen und Persönlichkeit zeigen und seine Meinung sagen, ohne erst austarieren zu müssen, was das Gegenüber braucht.
5. Sei stark!
Der Starke will alles unter Kontrolle halten, alleine zurechtkommen und keine Schwäche zeigen. Er hat gelernt, seine Gefühle nicht zu zeigen und alles mit sich selbst auszumachen. Seine Stärken sind seine Unabhängigkeit, seine Stärke, sein Einfluss. Seine Glaubenssätze:
Ich muss alleine zurechtkommen.
Wie es drinnen aussieht, geht keinen was an.
Beiß die Zähne zusammen!
Zeig keine Gefühle!
Bewahre immer Haltung!
Das Auflösen dieser Glaubenssätze kann Leichtigkeit ins Leben bringen und befreit den Stärke-Typen davor, alles mit sich selbst auszumachen und keine Schwäche zeigen zu dürfen. Er darf das Pokerface fallen lassen und wieder Verwundbarkeit und Verletzlichkeit zeigen und so in tieferen Kontakt mit seinen Mitmenschen kommen.
Die inneren Erlauber
Den inneren Antreibern einen Erlauber entgegenzusetzen, bringt dich raus aus deinen Mustern und hilft dir, Entscheidungen und Reaktionen nicht permanent im Autopiloten zu treffen. Du gibst dir die Erlaubnis, genau das zu tun und so zu leben, wie es für dich stimmig ist und mit deinen Werten und Bedürfnissen übereinstimmt, ohne in eine Spirale von Mustern zu geraten, die dich insgesamt einschränken kann. Der innere Erlauber schenkt dir den liebevollen Blick auf dich selbst, ohne dass du vorher etwas “schaffen” und dir so diese Liebe verdienen musst.
Stelle deinem inneren Antreiber einen Erlauber entgegen!
SEI PERFEKT!
Erlauber: „Ich darf Fehler machen und aus ihnen lernen. Es reichen 80%.”
BEEIL DICH!
Erlauber: „Ich darf mir Zeit nehmen und auch Pausen machen. Manches darf auch länger dauern.“
STRENG DICH AN!
Erlauber: „Meine Aufgaben dürfen mir leicht fallen und mir Freude machen.”
MACH ES ALLEN RECHT!
Erlauber: „Ich darf meine Bedürfnisse und Standpunkte ernst nehmen. Ich bin OK. Ich darf es auch mir selbst recht machen.“
SEI STARK!
Erlauber: „Ich darf offen sein für Zuwendung. Ich darf mir Hilfe holen und sie annehmen.
Gefühle zu zeigen ist erlaubt und ein Zeichen von Stärke.“
Lerne dich selbst kennen und mache deine Antreiber- und Schutzmechanismen ausfindig. Übe den liebevollen Blick auf dich selbst, gebe dir jeden Tag die Erlaubnis, die du brauchst. Denn oft ist nicht nur ein Antreiber aktiv in uns. Meistens sind wir Mischtypen und die Antreiber sind gleichzeitig in unterschiedlicher Intensität aktiv. Deine inneren Erlauber reduzieren den Stress und helfen dir, wieder achtsam und liebevoll mit dir selbst zu sein.
Der innere Antreiber und seine Stärken
Grundsätzlich sind auch deine inneren Antreiber positiv zu bewerten. Sie bringen viele stärkende Aspekte in deinen Alltag und deine Arbeitsweise. Sie repräsentieren positive Eigenschaften: Stärke und Unabhängigkeit, Genauigkeit und Fehlerlosigkeit, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit, Schnelligkeit und die Fähigkeit, Chancen zu nutzen, Gründlichkeit und Durchhaltevermögen. Doch sie übertreiben diese positiven Eigenschaften und entwerten sie damit. Als innere Antreiber engen sie auch ein und wirken belastend. In bestimmten Situationen spielen sie sich als Lebensgrundsätze auf, die nicht in Frage gestellt werden dürfen und quasi die Basis deiner Existenz darstellen wollen.
Es gilt also, eine gewisse Balance mit diesen Antreibern zu erschaffen. In dich zu gehen und immer wieder zu fragen: Bist du mir hier noch dienlich oder schränkst du mich schon ein?
Auflösen deiner Glaubenssätze und Selbstverantwortung
Natürlich funktionieren wir nicht nur auf Basis eines Analyse-Systems und die inneren Antreiber sind kein Patentrezept. Jeder von uns ist einzigartig und passt mit Sicherheit in keine Box. Es ist eine Hilfestellung, um dich selbst, deine inneren Antreiber, deine Glaubenssätze als solche zu enttarnen. Von hier aus kannst du selbständig weiterschauen: Wie bearbeite ich meine Glaubenssätze? Wer hilft mir, meine Mechanismen genauer anzuschauen und zu durchleuchten? Wie sorge ich gut für mich selbst, um nicht in den Autopiloten zu schalten? Welche Erlauber-Sätze helfen mir?
Diese Selbstverantwortung anzunehmen und zu feiern, dass du selbst für dich sorgen kannst und darfst, das ist der Kern. Selbstverantwortung macht dich frei von deinen Abhängigkeiten von anderen. Das bedeutet nicht, dass du alleine gehen musst. Es bedeutet, dass du für dich gehst.
Smash Imposter’s Syndrome – die Masterclass
Damit du dich selbst kennenlernst, deine Glaubenssätze und Blockaden überwindest und jeden Tag neu für dich und deine Vision losgehst.
Sag Auf Wiedersehen zu deiner inneren Imposterin und mache deine Message endlich sichtbar.
Bist du bereit? Dann freue ich mich auf dich in der Masterclass.