Warum Routinen unseren Alltag mitgestalten sollten

Immer wieder dürfen hier neue Routinen einziehen. Und alte gehen. Immer wieder stelle ich und stellen wir auf den Prüfstand, was ist. Gleichzeitig fällt es schwer - Altes gehen lassen; Neues einführen. Das Unterbewusstsein will allzu gern bei dem bleiben, was es schon immer getan hat und was als sicher und gut erscheint. Deswegen übe ich mich immer und immer wieder in Babysteps. In kleinen Challenges für mich selbst. Schritt für Schritt eben.
Routinen im Alltag

Als sehr spontaner Mensch fällt mir eines schwer:
Regelmäßig immer das Gleiche zu tun, mich an Routinen zu halten.
Mein Kopf spielt mir dann den Streich, es würde langweilig werden und ich bräuchte Abwechslung. Und ich folge dem Gedanken im Kopf, dass Routinen Regeln sind, die gebrochen werden wollen.
Hörst du meinen Kopf an die Tischkante knallen und sich fragen: WARUM?
Ich schon.
Immer und immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass Routinen gut und wichtig sind für meinen Alltag. Dass sie mir Klarheit geben und ich dadurch auch nach Außen klarer bin.

Wie sieht deine Morgenroutine aus?

Morgenroutine

Mein Morgen gehört mir. So oft und gut es eben klappt.
Seit Juli starte ich möglichst vor allen anderen in den Tag und verbringe Zeit mit mir selbst. Ich merke immer wieder neu, wie gut es mir tut, mein Gefäß bereits morgens aufzufüllen, um so erfüllt (wenn auch oft tatsächlich sehr müde 😉 ) durch den Tag zu gehen.
Ich lese dann in einem inspirierenden Buch (und das kann so ziemlich alles sein, ich habe immer einen Stapel, aus dem ich auswähle) und schreibe.
Meine Fragen am Morgen sind:
Wofür bin ich dankbar?
Mit welcher Intention gehe ich in den Tag?
Was ist mein One Thing?
Was will ich heute für meine Seele tun?


Außerdem schreibe ich mir meine großen Ziele auf und die Affirmationen des Tages.
All das möglichst handschriftlich, weil ich merke, dass hierbei eine ganz eigene Energie fließt und plötzlich Dinge auf dem Papier stehen, die ich vorher so nicht erwartet oder gedacht habe. Ich liebe es sehr, in diesem Schreibfluss zu sein und oft mache ich nur das am Morgen. Meist folgt dem eine Meditation mit Laura Seiler. Ich habe im August mit der Rise Up and Shine Uni gestartet und bin da einfach dabei geblieben.
Auch Bewegung am Morgen tut mir sehr gut. Allerdings ist es tatsächlich meist die Bewegung, die hinten runterfällt und die ich nach und nach mehr integrieren will (und werde 😉 ).

Wichtig, um in den Fluss zu kommen, sind für mich das Trinken und der handyfreie Start in den Tag. Diese beiden Dinge waren in den ersten Wochen meine Priorität. Denn mein normaler Start in den Tag war: ein Check-In bei Facebook oder Instagram und dann erstmal Kaffee. Ich starte nun möglichst mit Wasser (und meiner Version der goldenen Milch: Kurkuma in Orangensaft), meinem Stift und meinem Notizbuch.

Ja, das frühe Aufstehen ist eine Überwindung. Ja, ich schlafe oft bei der Meditation ein.
Ja, manchmal starte ich noch immer mit dem KAffee oder dem Handy in der Hand.
Ja, manchmal wird eins oder mehrere Kinder mit wach.
Und ja, trotzdem starte ich immer wieder neu.
Weil es mich füllt und erfüllt.
Weil ich dann immer mehr bei mir selbst ankommen und so auch präsent sein kann.
Weil mein innerer Delfin sich so schon morgens austoben kann.

Abends Haushalt

Abendroutine

Abends mache ich, bzw. wir, dann all das, was mich morgens sonst oft von dieser Metime, der Zeit mit und für mich, sonst abgehalten hat: Haushaltszeug.

Den Abendessenstisch abräumen und die Spülmaschine starten.
Den Herd und die Arbeitsplatte säubern.
Die Sache mit dem magic sink, der magischen Küchenspüle.
Die Waschmaschine für den nächsten Morgen programmieren.
Oft lege ich mit meinem Mann noch die Wäsche zusammen.

Das alles bedeutet nicht, dass es immer bei uns glänzt und wir jederzeit Besuch empfangen können 😉 Es bedeutet nur, dass wir inzwischen weniger in Wäsche und schmutzigem Geschirr versinken als noch vor kurzem. Und auch das passiert noch ab und zu. Aber wir sind dran und wie immer bei Veränderungen: Schritt für Schritt.

Irgendwann dann einfach chaosfrei. Oder so.
Irgendwann chaosfrei. Oder so.

Minimalismus

Dass der Minimalismus bereits eine Routine bei uns ist, stimmt nicht. Jedoch befinden wir uns auf dem Weg dort hin und merken mit jedem Ding, was bei uns ausziehen darf, dass es leichter wird. Und leichter. Einfacher. Offener, Befreiter. Als wir vor ein paar Wochen mehrere Säcke Altkleider zur Sammlung der kirchlichen Jugendarbeit vor Ort vor die Tür gestellt hatten, zum Beispiel. Es gab ein richtiges Tabula Rasa im Schrank und es durfte so vieles weiterziehen und gehen. Und so fallen mir heute all die Kleidungsstücke auf, die trotzdem noch da sind, aber entweder zu klein, zu groß oder zu abgetragen sind und ich merke: Juhu! Teil zwei darf kommen. So eine Freude!
Nicht nur im Kleiderschrank durfte vieles weiterziehen. Auch in der Küche habe ich sortiert. Gläser und Tassen, ein ganzes Geschirrset durfte gehen. Schon vor Jahren ist all die Tupperware ausgezogen, die nicht genutzt wird. Auch vor Backutensilien habe ich mich verabschiedet. Und ich bin überzeugt davon, dass in einer zweiten Runde noch mehr gehen darf. Auch Bücher, Schuhe, zu klein gewordene Kinderkleidung waren schon Thema.
Nur das Kinderzimmer, das steht noch an. Und ja, ein wenig (sehr viel) graut es uns davor. Das große Potenzial des minimalistischen Lebens zieht uns seit Jahren schon sehr an und darf immer wieder und immer mehr zur Routine werden.
Denn, auch wenn wir noch nicht angekommen sind, sehe ich das große Potential dieses Lebensstils und möchte ihn deswegen nicht unerwähnt lassen. (Es wohnen hier nach wie vor einige Wollmeisen, die ihr mir gerne abkaufen dürft 😉 )

Obstteller am Nachmittag.
Obstteller am Nachmittag

Nachmittagsroutine

Natürlich gibt es hier auch Routinen, die weder mit Haushalt noch mit Persönlichkeitsentwicklung zu tun haben. So haben wir (fast) jeden Nachmittag eine Kaffeestunde mit den Kindern. Wir trinken Kaffee und es gibt einen Snack für die Kinder: Obst, Nüsse und etwas Süßes. So fangen wir unser Nachmittagstief ab und das HANGRY (hungry+angry) der Kids. Das ist unser Zusammenkommen am Tisch, bei dem wir mehr in den Austausch kommen als direkt nach dem Kindergarten/Schule oder abends beim Abendessen. Und nein, das ist nicht immer schön und bilderbuchmäßig. Bei uns ist es meist chaotisch und laut. Aber wer ist, bitte, schon perfekt?

Einschlafbegleitung
Einschlafbegleitung. 

Einschlafbegleitung

Auch die Einschlafbegleitung der Kinder ist so etwas wie eine Familientradition. Es läuft zwar immer wieder etwas anders ab und ist einfach an die Bedürfnisse des Abends angepasst, aber am Ende liegen wir meist lustig verteilt auf unseren zwei Matratzen im Schlafzimmer und kuscheln oder singen, hören ein Hörspiel oder lesen etwas vor, bleiben wach oder schlafen mit ein. Und manchmal einfach alles davon. Inzwischen schätzen wir diese Zeit sehr, auch wenn sie uns früher oft anstrengend und zu lang war, wir mit dem Zubettbringen Frust und Stress verbanden. Die Einschlafbegleitung ist heute oft die Kraftquelle, um danach in die Abendroutine starten zu können und natürlich füllt sie den Liebestank von uns allen. (Nein, nicht immer. Es ist manchmal trotzdem noch nervig oder anstrengend, frustrierend oder aufreibend. Aber eben nicht mehr immer und schon gar nicht aus Prinzip.)

nein sagen.
Nein ist ein vollständiger Satz.

Nein sagen

Nein sagen? Was ist das denn für eine Routine? 
Ich habe gemerkt, dass die ständige Ja-Sagerei dazu geführt hat, dass ich sehr im Außen lebe. Dass ich nicht bei mir bin und immer dabei, in das Bild anderer Menschen zu passen. Nein sagen, wenn ein Nein dran ist, hilft dabei, wirklich für mich einzustehen und das Leben zu führen, das ich führen will. Und genauso wie das Ja-Sagen zur Routine geworden ist, die oft verhindert hat, mich und mein Potential zu leben, so ist es das Nein geworden. Ein wohl überlegtes Nein. Genauso wie es das wohl überlegte Ja auch gibt. Aber eben nicht mehr als Routine, nicht mehr ein Ja aus Prinzip, ein Ja, um andere nicht zu enttäuschen, ein Ja, weil es von mir erwartet wird. Und das ist befreiend. 

Routinen planen
Routinen einplanen

Neue Routinen

Immer wieder dürfen hier neue Routinen einziehen. Und alte gehen. Immer wieder stelle ich und stellen wir auf den Prüfstand, was ist. Gleichzeitig fällt es schwer – Altes gehen lassen; Neues einführen. Das Unterbewusstsein will allzu gern bei dem bleiben, was es schon immer getan hat und was als sicher und gut erscheint. Deswegen übe ich mich immer und immer wieder in Babysteps. In kleinen Challenges für mich selbst. Schritt für Schritt eben. 

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