Reise nach Innen. Rückblick Februar 2019.

“Die Insel bringt alles ans Licht.”, das ist es, was wir hier oft hören. Wir merken hier sehr, dass wir uns selbst und unsere Themen mitnehmen auf Reisen.

Die Entdeckung der Langsamkeit – so kann ich den Februar wohl am ehesten zusammenfassen. Nachdem der Januar in Vielem einfach nur an mir vorbeizog, voller Aufgaben und Anstrengung war, erscheint mir der Februar das Gegenteil zu sein. Unser erster Monat auf Koh Phangan mit Freunden, Arbeit, Alltag, Innenschau.

Slow Travel – Einmal quer durch Thailand

“In Thailand, da müsst ihr die Wege mit der Bahn machen.”, meinte meine Freundin Svenja als wir gemeinsam in Pai über unsere Weiterreise redeten. “Um die Weite zu spüren und ein Gefühl für die Größe dieses Landes zu erhalten.”

Die erste Zugfahrt in Thailand. Das langsame Reisen tut gut.

Wir starten also Anfang Februar mit dem Zug von Chiang Mai im Norden Thailands Richtung Koh Phangan im Süden. Zweimal sind wir 14 Stunden mit dem Zug unterwegs. An zwei Nächten hintereinander. Völlig übermüdet, schmutzig und verschwitzt kommen wir nach der ersten Nacht im Zug in Bangkok an.

Das ist wie in der Höhle schlafen, Mama! Im Nachtzug von Chiang Mai nach Bangkok.

Unseren Plan von: Lass uns einfach chillen im Park und ein bisschen mit dem Boot auf dem Fluss schippern, verwerfen wir sehr schnell. Als unser 5-jähriger nämlich um 5:30 Uhr aus dem Bahnhofsgelände tritt, hält er sich sofort die Ohren zu und schreit – Es ist zu laut. Dabei schläft die Stadt eigentlich noch. Wir überlegen hin und her und entscheiden uns, erst einmal frühstücken zu gehen. 

Frühstück, und dann? Ein bisschen ratlos. Aber gut drauf 😉

Ich schreibe die Vermieterin unseres AirBnb an, das wir nach unserer Ankunft bewohnt haben. Wir dürfen ganz unkompliziert ein Zimmer für den ganzen Tag beziehen, den Pool dort nutzen, duschen und uns ausruhen. Wieder einmal lernen wir, dass Pläne nicht dazu da sind, um sie zu befolgen, sondern manchmal, um sie einfach über den Haufen zu werfen.

Nach einem kurzen Schläfchen hüpfen wir noch in den Pool. Eine willkommene Erfrischung.

Um 18:30 Uhr steigen wir in den Zug nach Surat Thani, sind aufgeregt und voller Vorfreude auf’s Meer. Das nächtliche Zugfahren gefällt den Kindern, sie freuen sich über die Liegen, die für sie wie Höhlen sind, ein kleines Abenteuer eben. Dass ein Ventilator die ganze Nacht quietscht und immer wieder Asche zu uns reinfliegt, merke vor allem ich. In Thailand wird zum Teil einfach Müll verbrannt und auch Brandrodung ist ein Thema hier. Morgens sind jeden Menge schwarzer Aschereste in unseren Betten.

Unterhaltung auf der Fahrt? Ja, klar. Und die thailändischen Sitznachbarn schauen gleich mit.

Die Weite des Landes spüren wir in den Knochen nach diesen 36 Stunden unterwegs. Es ist gut, dass wir uns diese Zeit nehmen. Um zu verdauen, was war, zu realisieren, wo wir sind und was wir tun. Um anzukommen in dieser doch neuen Situation unserer Familienauszeit.

Die Magie der Insel kennenlernen – Koh Phangan als Familie 

Wir haben uns gefreut auf Koh Phangan. Auch hier erwarten uns Freunde, führen uns herum, zeigen uns in den ersten Tagen, wie es hier so ablaufen kann. Gestrandet sind wir im Norden der Insel, in einem Resort voller deutscher Familien. Und auch, wenn es vielleicht nicht perfekt passend ist für uns und ich einige Male umziehen wollte, entscheiden wir uns, dort zu bleiben.

Morgens erstmal zu neuen Freunden und neue Tattoos bekommen. Das mag unsere Dreijährige sehr.

Die Kinder lieben es, gleich morgens mit neuen Freunden zu spielen, mein Mann genießt es, neue Menschen kennenzulernen und ich schaue, dass ich in Balance bleiben kann zwischen Menschen kennenlernen und für mich sein.

…und schön ist es natürlich auch hier!

Durch Prozesse durchgehen und nach innen schauen. Das ist jetzt dran.

“Die Insel bringt alles ans Licht.”, das ist es, was wir hier oft hören. Wir merken hier sehr, dass wir uns selbst und unsere Themen mitnehmen auf Reisen. Und sehr schnell gibt es die ersten Missverständnisse und Streitigkeiten innerhalb unserer Familie. Die Kinder werden nacheinander krank, jeweils mit einer Nacht hohem Fieber. Wir schalten jeden Tag noch einen Gang weiter zurück. Ja, das soll eine Familienauszeit sein. Kein Hetzen von hier nach dort und kein Stress mit höher, schneller, weiter.

Wie sieht eine Familienauszeit aus? Was brauchen wir? Wo müssen wir genauer hinsehen? Viele Fragen, die jetzt aufkommen.

Wir genießen die Zeit mit unseren Freunden, den Strand, den Pool, das gute Essen (zugegeben, die Kinder essen nur noch Spaghetti mit Tomatensauce oder Pommes). Und wir lernen neue Wege nach Innen kennen: Rebirthing und Ecstatic dance, zum Beispiel.

Raus aus dem Kopf, rein in den Körper! – Mein neues Motto.

Vom Kopf in den Körper kommen, das ist meine neue Herausforderung. Das Tanzen hilft sehr. Und auch das Atmen. Die wunderbare Begleitung hier und Gespräche mit meiner Freundin Mirjam. Es ist so Vieles einfach im Fluss. Geben und Nehmen.

Dass Mirjam mit ihrer Familie auch hier ist, ist ein richtiges Geschenk für uns.

Bereichernd sind auch die Frauenkreise, die ich hier erleben darf. Zweimal in der Woche treffen und tauschen wir uns aus, führen Herzensgespräche. Öffnen uns, weinen, lachen, singen und schweigen miteinander. Es ist eine Zeit, um Kraft zu schöpfen und Kraft zu geben, eine Zeit der Verbundenheit und des gemeinsamen Wachstums. Ich bin so dankbar für diese Erfahrung hier und freue mich auf weitere Online-Frauenkreise mit dir und mit euch! Es ist so viel Kraft und so viel Heilung möglich, wenn Frauen mit- und füreinander da sind.

Inzwischen auch Routine: Roller fahren. Ob alleine, zu dritt, zu viert… Es macht uns großen Spaß. Und der 10-jährige macht es inzwischen auch richtig gut!

Als Familie merken wir, dass Routinen, feste Bezugsorte und -Personen uns gut tun. So ist Sightseeing nicht mehr auf unserer Liste, es hat sich vielmehr ein relativ fester Ablauf etabliert. Die Vormittage verbringen wir meist im Resort mit Pool und Spielen mit Freunden für die Kinder, nach dem Mittagessen machen wir eine Siesta und verbringen die Abende mit Freunden am Strand. Wir fühlen uns angekommen in unserer Familienauszeit.

Arbeiten im Paradies – alles anders als gedacht

Ich merke hier: Die Umgebung macht einen Unterschied! Ich suche mir die schönsten Orte, um zu arbeiten und liebe meine Arbeit dadurch jeden Tag noch ein bisschen mehr.

In den ersten Wochen in Pai war ich unfassbar aufgeladen, kreativ, voller neuer Ideen und hatte so viel Kraft und Motivation für meine Arbeit, für’s Schreiben, für neue Projekte. Die Innenschau auf Koh Phangan hat bewirkt, dass mein Fokus sich verschoben hat. Mehr 1:1 Coachings mit wundervollen Mamas, weniger produzieren. Auch wenn da noch so viele Ideen sind, die angeschaut und in die Tat umgesetzt werden wollen, sehe ich, dass ich den Blick für’s Wesentliche nicht verlieren möchte. Für die Arbeit mit den Menschen, für mich, für meine Familie.

Auf der Fähre von Surat Thani nach Koh Phangan.

Auf der Fähre nach Koh Phangan schrieb mich bei Facebook Bianka an – sie fragte, ob ich Lust hätte, ab und zu mit ihr Co-Working zu machen und mich mit ihr über ihre Business-Idee auszutauschen. So kam es, dass ich jeden Mittwoch bei Coffees and Co-Working dabei bin, einem Treffen digitaler Nomaden, die sich einmal die Woche zum gemeinsamen Arbeiten treffen. Auch war es schön, mich mit Bianka auszutauschen, die in etwa dort steht, wo ich vor zwei Jahren stand: eine große Idee im Kopf und noch keinen wirklichen Plan, wie sie sie umsetzen möchte.

Dieses Thema wird in den nächsten Wochen in den Fokus rücken, wenn ich über bedürfnisorientiertes Arbeiten mit Lena Busch sprechen werde. Dieser Punkt blieb in meinem Kurs “Meine Bedürfnisse. Mutter sein. Ich sein.” unbeantwortet und einige Teilnehmerinnen wünschten sich eine Erweiterung um das Thema Arbeit.

Ich liebe es, am Meer zu arbeiten. Was für eine wundervolle Energie!

Mit Coachings, neuen Blogartikeln und dem Kurs (und tausend Ideen im Kopf…) wurde es wichtig, die Arbeitszeit zu strukturieren und einzuschränken. So ist mein Mann dreimal in der Woche mit den Kindern unterwegs, während ich arbeite und umgekehrt.

Ich merke, dass Fokus und Klarheit meine Themen der nächsten Wochen sein werden und bin wie immer gespannt, was passiert.

Ausblick für den März

Im März werden wir uns wieder online zum FrauenkreisFrauenkreis treffen, worauf ich mich besonders freue. Hier kannst du dich anmelden.
Außerdem –
Trommelwirbel – werde ich an der Awesome People Talentschmiede teilnehmen. Großes WOOOOOOOW! Ich bin sehr gespannt, wie ich mich in diesen sechs Wochen entwickeln darf und vor allem, was mich und dich danach erwartet.

Den März werden wir noch komplett auf Koh Phangan verbringen und ich freue mich auf alles, was ich hier lernen darf und was sich hier entwickelt. Ja, auch auf die fiesen Sachen und den Schmerz, der sich eröffnen wird. Ich werde wachsen. Das weiß ich.

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